Künstler der Woche
Interview mit caro.stev
eventpeppers: Liebe Caro und lieber Stev, verratet ihr uns zum Anfang ein wenig über euch - wie seid ihr zur Musik gekommen und wofür schlägt euer Herz abseits der Bühne?
Stev: Den ersten Kontakt mit der Musik hatte ich mit vier Jahren, als meine Eltern mich zur musikalischen Früherziehung schickten. Zwei Jahre später kam noch der klassische Violinen- und Klavierunterricht hinzu, sowie unzählige Orchester und Chöre während der Schulzeit. In der Jugend wollte ich dann auch etwas vermeintlich "Cooles" als Instrument spielen und brachte mir dann (E-)Gitarre und Schlagzeug bei. Abseits der Bühne ist Reisen meine Leidenschaft - ich liebe es, neue Länder und Kulturen kennenzulernen und mit meiner Kamera festzuhalten.
Caro: Ich bin in eine sehr musikalische Familie hineingeboren worden. Das hatte zur Folge, dass ich im Kindergarten mit Blockflöte angefangen habe. Mit elf Jahren kam dann Violinen- und Gesangsunterricht hinzu. Im Laufe der Jahre spielte ich dann in vielen verschiedenen Orchestern mit - auch mit der Flöte. Nebenher mache ich auch ein wenig Jazz und trete ab und an bei Premierenfeiern in der Staatsoper in München auf. Wie Stev reise ich mittlerweile auch sehr gerne. Andere Länder zu sehen und Kulturen kennenzulernen ist so bereichernd! Darüber hinaus interessiere ich mich aber auch für Schauspiel und lese gerne, vor allem über alternative Heilmethoden.
eventpeppers: Wann und wie ist euer Musikduo entstanden? Und was ist das Besondere an caro.stev?
Caro: Ich erinnere mich, wie wir manchmal noch zu Schulzeiten darüber philosophiert und davon geträumt haben, gemeinsam Musik zu machen. Und ich denke, das ist auch ein Stück weit das Besondere bei uns. Wir konnten nicht anders, als zusammen Musik zu machen. Abgesehen davon kennen wir uns schon eine gefühlte Ewigkeit, wissen wie der andere tickt, verstehen uns blind und genau das spürt man auch wenn wir zusammen auftreten. Wir ergänzen uns, wie zwei Puzzleteile es tun. Da ist eine Harmonie da und ein Verstehen, das sich kaum in Worte fassen lässt. Dabei ist unser Konzept auch eher "simpel". Wir interpretieren Songs, die die meisten kennen - das schafft durch die Identifikation schon eine Brücke zum Publikum und dies machen wir auf unsere ganz eigene Art und Weise. Wir bringen unsere Seele in die Stücke rein, egal ob bei einer Ballade oder einer Up-Tempo-Nummer. Gleichzeitig kann jeder von uns sein Potential ausschöpfen, wie er möchte. Kurzum: Wir haben einfach Spaß.
Stev: Als Musikduo in dieser Form sind wir nun seit knapp drei Jahren unterwegs. Nach unterschiedlichen Studienorten und mehreren Auslandsaufenthalten, war endlich die Zeit gekommen unser Vorhaben zu erfüllen. Trotz der Distanz – Caro wohnt in München, ich in Stuttgart – ist dies als Duo immer noch gut zu handlen, sowohl was das Organisatorische als auch was die Proben betrifft. Durch den Einsatz von zwei Instrumenten - Klavier und Gitarre im Wechsel – sind wir auch in der Interpretation der Songs viel flexibler und dies ist für den Zuhörer interessanter.
eventpeppers: Euer Repertoire weist mit Sara Bareilles und Co. einige erfrischende Namen auf. Hebt ihr euch bewusst von den gängigen Covertiteln ab? Und nach welchem Verfahren wählt ihr die Titel aus?
Wir konnten nicht anders, als zusammen Musik zu machen.
Stev: Wir möchten fernab von den typischen Coversongs vor allem auch unsere künstlerische Kreativität und Freiheit nutzen und versuchen bewusst, unseren eigenen Stil in die Songs miteinzubauen. Es ist durchaus möglich, auch Titel wie Lady Gagas "The Edge of Glory" in eine hochzeitstaugliche und schöne Piano-Version zu verwandeln. Puh, ja die Songauswahl kann bei uns schon ein längerer Prozess sein, da wir gefühlt einen komplett unterschiedlichen Musikgeschmack haben. ...oder Caro?
Caro: Oh ja! (lacht) Wir diskutieren gerne mal länger, welchen Song wir nun in unser Repertoire aufnehmen. Jeder von uns bringt seine persönlichen Vorschläge mit ein. Dabei haben wir natürlich unterschiedliche Blickwinkel: Stev achtet darauf, wie er es instrumental umsetzen kann, ich hingegen "beäuge" - nicht selten kritisch - den gesanglichen Part. Jeder von uns soll sich im und mit dem Song wohlfühlen, um dann auch kreativ sein und sich musikalisch frei ausleben zu können.
eventpeppers: Wann ist ein Auftritt für euch durch und durch gelungen? Was möchtet ihr mit eurer Musik transportieren?
Caro: Was uns glücklich macht - und daran messen wir durchaus, ob ein Auftritt gelungen ist - ist wenn die Menschen zu uns herkommen und uns sagen, wie toll es war und wie wir sie berührt haben. Für unsere Zuhörer sollen schließlich die Stunden mit uns unvergesslich werden und eine Erinnerung sein, die sie immer wieder erneut freut.
Stev: Das tolle als Musiker ist der direkte Draht zu den Menschen und deren Gefühlen. Diese Emotion möchten wir in unseren Songs auch immer ins Publikum transportieren und für besondere Gänsehautmomente sorgen. Die Reaktion erkennt man sofort - egal ob dies ein Lächeln oder Tränen sind - und das ist einfach schön.
eventpeppers: Zu guter Letzt: Wenn euch jemand nach einer lustigen Anekdote oder einem anderweitig unvergesslichen Ereignis aus eurem Musikerleben fragt - was kommt euch da spontan in den Sinn?
Stev: Da erinnere ich mich gerne an meine damalige Band zurück, als wir als 18-Jährige sieben Stunden nach Berlin gefahren sind, um in einem Club aufzutreten - vor 15 zahlenden Menschen und einer resultierenden Gage von 14,70 Euro. Das hat uns dennoch nicht gestört und wir haben dann noch die ganze Nacht gefeiert. Da unsere Übernachtungsmöglichkeit so verdreckt war, haben ein Teil von Band und Crew dann beschlossen, im Auto zu schlafen. Unvergessen dann das Frühstück am Morgen, als wir zu sechst um meine 4*12" Gitarrenbox saßen und diese als Frühstückstisch benutzt haben.
Caro: Da gibts viele tolle Momente, ehrlich. Und auch total viele lustige Geschichten. Ich beschränke mich aber auf das Erlebnis, als ich im Juni 2013 in der o2 World in Hamburg im Rahmen des Pop-Oratoriums "Ich bin" vor über 10.000 Menschen ein Solo singen durfte. Das Gefühl, wenn all deine Zellen Tango tanzen, dieser Blick in die Menge, diese Atmosphäre, das Adrenalin in deinem Körper... Das vergisst man nicht. Die Bühne war schon immer mein Zuhause, aber damals wollte ich mich dort festnageln lassen.