Künstler der Woche
Interview mit Benji Wiebe
Hallo! Wie haben Sie Ihre Leidenschaft zur Clownerie und zur Zauberei gefunden?
Ich habe schon als Kind gerne andere zum Lachen gebracht und mit Zaubertricks erstaunt. Und als meine Geschwister alle ein Instrument gelernt haben, griff ich zu Jonglierbällen und Zauberstäben. Meinen ersten großen Auftritt hatte ich dann auch vor über 30 Jahren beim 50. Geburtstag meines Vaters – und konnte zwischen Musik und Gedichten zauberhafte Akzente setzen.
Was hat Sie dazu bewegt, sich als Künstler selbstständig zu machen?
Nach meinem Studium und einigen Jahren im Beruf habe ich mich zunächst nebenher selbstständig gemacht und so ein bisschen was dazuverdient. Aber die Antwort auf die oft gestellte Frage „Kann man denn davon leben“ war ein klares „Ja!“ – Wenn man sich darauf einlässt, sich Zeit nimmt zum Üben, Herausforderungen annimmt und ein bisschen flexibel bleibt.
Sie sind diplomierter Sozialpädagoge, können Sie diese Erfahrung auch in Ihre Shows einbringen?
Ich arbeite gerne mit Menschen. Meine Shows sind immer interaktiv, gehen auf das Publikum ein und sind dadurch immer ein bisschen anders. Die Erfahrungen als Sozialpädagoge helfen aber natürlich, wenn ich in Einrichtungen für Kinder, Senioren oder Menschen mit Behinderungen engagiert bin. Ich habe keine Berührungsängste und verbreite Staunen, Lachen und Ballons.
Haben Sie eine "Lieblingsdisziplin" oder kombinieren Sie gerne aus all Ihren künstlerischen Fähigkeiten?
Ich mag vor allem die Abwechslung. Sicherlich kann ich ein ernsthaftes Abendprogramm im Anzug für Erwachsene spielen, aber wenn sich dazwischen noch ein paar Kinder verstecken und Lachen erlaubt ist, wird es gleich viel bunter. Dann hole ich auch bei Familienfeiern meine Ballons aus der Tasche – und die Erwachsenen haben trotzdem Gelegenheit zum Staunen und Wundern. Vielleicht sind es also doch die Ballons als Lieblingsdisziplin, die zum einen in der Ballonshow, aber eben auch regelmäßig bei der Clown-Show und manchmal auch bei der Zaubershow für Erwachsene zum Einsatz kommen.
Gibt es etwas, das Sie sich wünschen würden?
Mut zur Menschlichkeit! - “Du bist ja ein echter Mensch!” meinte ein kleiner Junge mal ganz überrascht, als er nach der Vorstellung nach vorne kam, um sich ein Ballontier abzuholen. Ich lächelte ihn an und meinte “Ja, toll gell? Und du? Bist du ein echtes Kind?” – worauf er heftig nickte und dann grinste – und seine Welt war wieder in Ordnung.
Vielleicht sollten wir uns diesen Moment öfter gönnen, nicht nur bei Clowns: Den anderen so lange betrachten, bis wir merken, dass er ein “echter Mensch” ist. Egal, ob Kind, ob Clown, ob Polizist, Bauer, Klimaaktivist, Geflüchteter, Politiker, Rollifahrer, Fußgänger, Zugereister, Einheimischer …
Vielleicht sollten wir uns diesen Moment öfter gönnen, nicht nur bei Clowns: Den anderen so lange betrachten, bis wir merken, dass er ein “echter Mensch” ist. Egal, ob Kind, ob Clown, ob Polizist, Bauer, Klimaaktivist, Geflüchteter, Politiker, Rollifahrer, Fußgänger, Zugereister, Einheimischer …
Könnten Sie uns eine kleine Kostprobe Ihrer Ballonkunst geben?