Künstlerin der Woche
Interview mit Arlena sings
Hallo Arlena. Wie geht es dir?
Danke der Nachfrage. Wenn ich ehrlich bin, bin ich dankbar für mein Leben und dass ich auf der Bühne stehen kann, aber hundertprozentig gut geht es mir nicht. Nach einem fast tödlichen Unfall im Jahr 2021 mit Koma etc. und nun zu 50 % schwerbehindert kann ich nicht sagen, dass ich körperlich oder mental topfit bin. Ich bin aber guter Dinge und arbeite an meiner Genesung. Die Musik gab mir immer die Kraft und den Antrieb.
Deine Stimme ist beeindruckend! Ist das Talent oder viel Übung?
Ganz klar Talent. Ich bin sehr dankbar für meine Stimme und meine Musikalität. Dennoch braucht auch Talent die nötige Technik und Übung. Wenn ich immer nur mit Kraft und ohne Technik und ohne „Stütze“ singen würde, würde das meine Stimme nicht mitmachen. Außerdem bedarf es sehr viel Zeit, um all die Lieder und Texte zu lernen, sonst kann ich ja schlecht auftreten. Und bei fast jedem Auftritt ist auch immer ein Wunschsong dabei.
Und wie hältst du deine Stimme fit?
Ich bin bei der Logopädie (für Sängerinnen) und benutze viele nützliche Dinge, wie mit dem „Laxvox-Schlauch“ zu blubbern. Ruhe und Erholung sind aber auch sehr wichtig. Denn wenn der Körper oder Geist müde sind, kann die Stimme auch keine Wunder leisten. Es ist alles eins.
Erinnerst du dich noch an deinen ersten Auftritt?
Nicht mehr exakt, aber ich fing mit ca. 12 Jahren an, in meiner Schule zu singen. Etwas später dann auch in vielen weiteren Schulen im Umkreis mit meinem Gitarristen und mit meiner Band. Da habe ich dann auch Gitarre dazu gespielt. Ich muss sagen, dass war ganz schön cool, so bekannt zu sein und gemocht zu werden.
Wie bereitest du deine Auftritte vor?
Es fließt viel Zeit in die Abstimmung mit den Kunden und die Festlegung der Songs. Obwohl ich ein großes Repertoire auf meiner Homepage habe, brauchen meine Kunden oft Unterstützung, die ich sehr gerne gebe. Dabei lerne ich meist auch einen Wunschsong. Alle Songs probe ich dann einen Tag vorher mit meiner Technik im Proberaum. Am Tag des Auftritts packe ich mein Equipment ins Auto, reise an, baue mindestens eine Stunde vor Beginn auf, checke den Sound und bin dann parat, bis es losgeht.
Was hast du noch alles geplant?
Mein Traum ist es, von der Musik leben zu können. Seit vielen Jahren trete ich als Sängerin auf und es ist schwierig, sich ausschließlich darüber zu finanzieren. Leider ist das ein generelles Problem in diesem Beruf durch die oft unterbezahlten Gagen und saisonalen Abweichungen. In anderen Berufen konnte ich Vollzeit arbeiten und davon leben. Ich möchte, dass das auch mit meiner Musik machbar ist. Nach meinem Unfall weiß ich, wie kostbar unsere Zeit ist und ich möchte keine Minute meines Lebens mehr mit einer Tätigkeit verbringen, zu der ich mich zwingen muss, nur damit ich die Miete zahlen kann. Ich bin gut, in dem was ich tue und sehr flexibel. Bis zum heutigen Tag habe ich mir ein großes Repertoire aufgebaut und kann bei fast allen Events mit meinem eigenen Equipment auftreten. Ich freue mich auch in Zukunft über viele weitere Buchungen in Norddeutschland, egal welche Feier oder Lokalität es ist. Ich habe musikalisch noch viel vor.
Du singst Soul, Jazz, Gospel und Pop – welches Genre macht am meisten Spaß?