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C wie Charleston

© iStockphoto.com/Claudiad

Fremd, frech, erotisch und nichts für "Körperkläuse": Charleston-Tanz! Hier wird erklärt, was Charleston ist, woher er kommt und warum es sich lohnt, die "Roaring Twenties" immer wieder aufleben zu lassen!

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In nahezu jeder Epoche war und ist die Kunst eine Chance etwas ironisch, humoristisch und geistreich zu thematisieren. Das soll auch beim Charleston-Tanz der Ursprung gewesen sein, denn dieser wilde Tanz diente in seinem Ursprung in den 20er-Jahren in den USA dazu, sich über die Alkoholprohibition zu belustigen.
Benannt ist der Charleston schlicht nach der gleichnamigen Stadt in South Carolina an der Atlantikküste der USA. Afroamerikanische Hafen-Arbeiter führten diesen Tanz ein, schnell etablierte sich der Charleston aber in der „weißen Gesellschaft“.

Den echten Durchbruch schaffte der Charleston in den USA durch den Komponisten James P. Johnson, denn dieser verhalf dem Charleston im wahrsten Sinne des Wortes den Sprung auf die Bühnen der Welt. Durch das Musical „Running Wild“ schaffte es die Jazz-Melodie „The Charleston“ zu einem der größten Erfolge des Jahrzehnts zu werden.

Befremdlich, frech, rasant

In den „Roaring Twenties“ (den „Wilden Zwanzigern“) führte die Charleston-Koryphäe Josephine Baker den wilden, frechen Tanz Mitte der 20er-Jahre auch nach Europa. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise dann verschwand der Tanz ebenso rasant von der Bildfläche wie er wenige Jahre zuvor das Publikum in seinen Bann gezogen hatte.

Was aber ist „Charleston“ genau? Der Charleston-Tanz ist ob seiner afroamerikanischen Wurzeln extrem energiegeladen, wie es hieß fast schon zu energiegeladen für die weiße Bevölkerung, die den Rhythmus längst nicht so im Blut hat wie die Afroamerikaner ihr hatten und haben. Dieses Phänomen machte ihn aber umso anziehender, befremdlicher und spannender für hinsichtlich ihrer Bewegungen benachteiligte Europäer (und weiße Amerikaner).

Ein visuelles Highlight

Mit dem Charleston-Tanz, der auch ein wenig Gemeinsamkeit zum Flamenco hat, gerät der gesamte Körper in Wallung. Alle Körperteile wie Arme und Beine, sollten einzeln bewegt werden können. Typisch für den Charleston ist das Rudern und Kreisen der Arme, die wechselnde X- und O-Stellung der Beine, die Hockstellung – und all das im extrem schnellen Rhythmus.

Musikalisch wird der Charleston-Tanz bestenfalls untermalt durch Swing- und Jazz-Musik oder Big Band-Sound, so richtig festlegen mochte man sich aber nicht. Tanzbar ist der Charleston solo aber auch als Paartanz. Das Outfit der Charleston-Tänzerin geht dabei in Richtung Burlesque, gerne also in Anlehnung an den Ursprung ein bisschen frivol und schlüpfrig, nie aber darüber hinaus.

Wer aber sollte eine Charleston-Tänzerin/Gruppe buchen, und was ist Voraussetzung für den Auftritt? Theoretisch gäbe es eine Reihe von Events, auf die der Charleston passen würde: Eine Gala, eine Hochzeit (vielleicht ja mit US-amerikanischen oder afroamerikanischen Wurzeln), als Ergänzung zur Jazz- oder Swingband und damit als visuelles Highlight eines Abends.

Eine gehörige Portion Erotik

Letztlich ist wichtig der Geschmack des Publikums, was der Gastgeber am allerbesten selbst im Blick haben sollte. Der Charleston ist jedenfalls eine absolute Bereicherung, ein „Wieder-aufleben-lassen“ der 20er-Jahre, ein Affront für den durchschnittlichen europäischen „Körperklaus“, eine spektakuläre Show mit einer Portion Erotik.

Die einzige Voraussetzung neben der entsprechenden musikalischen Umrahmung ist eine geeignete Bühne, auf der dieser freche Tanz zur Geltung kommt. Abgesehen von abendlichen Events könnte es dem ein oder anderen Tanz-begeisterten Paar auch Spaß machen, den Charleston in ihr Tanz-Repertoire aufzunehmen.